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Psychotherapie

Psychotherapie (ursprünglich aus dem Altgriechischen, von psyché ‚Atem, Hauch, Seele’ und therapeúein ‚pflegen, sorgen’) ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren im Gesundheitsbereich. Seit 1991 ist es in Österreich als eigenständiger Beruf anerkannt und ist der ärztlichen Tätigkeit gesetzlich gleichgestellt. Es beschreibt einerseits die Leistung zur Feststellung und Heilung von psychischen Beschwerden und andererseits die Lehre von der psychotherapeutischen Behandlung eines Menschen. Die Psychotherapie geht davon aus, dass Körper und Seele eine Einheit darstellen. Krankheiten, Symptome und allgemeine Leidenszustände sind demnach entweder die Ursache oder der Ausdruck von seelischem Ungleichgewicht. 
Das Ziel einer psychotherapeutischen Behandlung ist es, die individuelle Entwicklung und die Gesundheit des Behandelten zu fördern und erlebnisbedingte Erkrankungen und Einbußen des seelischen Gleichgewichts zu heilen oder zu lindern. Dazu gehört auch die Bewältigung innerer Krisen, die Veränderung belastender Verhaltensweisen oder Einstellungen und die Förderung von seelischer Reifung und persönlichem Wachstum. Psychotherapie ist also auch Hilfe zur Selbsthilfe.

Individualpsychologische Analyse

Die in Österreich anerkannten Methoden der Psychotherapie lassen sich grob in vier Richtungen unterteilen:

  • tiefenpsychologisch-psychodynamisch

  • humanistisch

  • systemisch

  • verhaltenstherapeutisch

Die Individualpsychologie oder individualpsychologische Analyse zählt zu den tiefenpsychologisch-psychodynamischen Verfahren. Sie ist die zweitälteste Schule der Tiefenpsychologie und ging aus der Auseinandersetzung zwischen Alfred Adler und Sigmund Freud hervor. 

Dieser Therapiemethode liegt ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde, das nicht nur das Individuum in seinen bewussten und unbewussten psychischen Aktivitäten thematisiert, sondern auch dessen Bezug zur Gemeinschaft. Die eigene Lebensgeschichte spielt eine wichtige Rolle im Verstehen und Begreifen innerer Konflikte, und die Frage nach dem ‚Wohin’, also wohin ein Symptom führt, ist aus individualpsychologischer Sicht genauso wichtig wie das ‚Woher’, also woher dieser Leidensdruck kommt.

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